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Ingwer gegen Reisekrankheit (Kinetose)

Die Reisekrankheit quält den Menschen bereits seit er in der Lage ist, sich mit Hilfe von alternativen Fortbewegungsmitteln zu bewegen. So soll beispielsweise Lawrence von Arabien während seiner Ritte durch die Wüste auf dem Kamel reisekrank geworden sein. Und auch heute, im Zeitalter der modernen Technik, sind etwa Astronauten oft von der Reise- oder Bewegungskrankheit, die im Fachjargon auch «Kinetose» genannt wird, betroffen. Medizinische Hilfe gegen die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen leistet hierbei der Ingwer. Dieser knollige Wurzelstock aus Südostasien hemmt den Brechreiz, verhindert Schwindel und beruhigt den Magen. Verschiedene klinische Studien zeigten eine gute Wirksamkeit des Ingwers bei See- und Reisekrankheit sowie bei Erbrechen nach Operationen.

 

Konflikt der Sinnesorgane

Als Auslöser für die Bewegungs- oder Reisekrankheit kommen vor allem Automobile, Flugzeuge, Schiffe und Eisenbahnen in Frage. Die wiegenden Bewegungen führen zu einer dauerhaften Erregung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr, die das Brechzentrum anregt. Zudem spielen Augen, Haut und die sensiblen Nervenzellen der Muskeln als weitere Sinnessysteme bei Bewegungen eine wichtige Rolle. All diese Systeme schicken Lageberichte an das Gehirn, das die Informationen registriert und entsprechend den Bewegungsapparat angleicht. Durch die Beschleunigung, zum Beispiel während des Autofahrens, werden einander widersprechende Sinnesreize hervorgerufen, die gleichzeitig das Gehirn erreichen. Zwischen Auge und Gleichgewichtsorgan kommt es zu einem Sinneskonflikt. Optisch wird eine stabile Umgebung erfaßt, aber das Gleichgewichtsorgan im Innenohr meldet eine Veränderung der Lage an das Gehirn. Das Gehirn versteht diesen Widerspruch nicht und veranlaßt die Ausschüttung der Botenstoffe Serotonin und Dopamin. Der Körper reagiert daraufhin mit Übelkeit und Erbrechen.


Leichte bis schwere Kinetose

Die Reisekrankheit kann sich, je nach Schweregrad, in unterschiedlichen Befindlichkeitsstörungen zeigen. Die leichte Form beginnt mit ständigem Gähnen, Müdigkeit, Antriebsschwäche und leichtem Schwindel, der Betroffene kann zudem empfindlich auf Gerüche reagieren. Weiterhin werden leichte Kopfschmerzen, Appetitilosigkeit und kalter Schweiss wahrgenommen. Die mittlere Form der Reisekrankheit äußert sich durch Übelkeit und Erbrechen, starken Schwindel, Herzklopfen und Schweißausbrüche. Betroffene, die unter der schweren Form der Kinetose erkranken, besitzen ein stark subjektiv ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Sie erbrechen ständig, bis letztendlich nur noch Magensaft und Gallenflüssigkeit zum Vorschein kommen. Im Extremfall kann es sogar zum Kreislaufkollaps führen. Vor allem Schiffsreisende sind davon oft betroffen. Die schwere Form der Kinetose ist somit nicht ganz ungefährlich und kann in seltenen Fällen sogar tödlich sein, wenn der Betroffene gleichzeitig unter Herz-Kreislauf-Krankheiten leidet. In der Regel verschwinden die Symptome bei gesunden Menschen jedoch nach zwei bis drei Tagen wieder von selbst.


Regeln für Reisende

Sind bereits erste Anzeichen der Reisekrankheit vorhanden sollte sofort reagiert werden, indem einige einfache Verhaltensregeln beachtet werden. Der Betroffene sitzt im Auto vorne auf dem Beifahrersitz mit Blick auf die Straße. Während der Fahrt sollte er nicht aus dem Seitenfenster schauen und nicht lesen. Im Bus sollte die Person möglichst weit vorne sitzen, dort sind die schaukelnden Bewegungen nicht so stark ausgeprägt. Regelmäßige Pausen an frischer Luft mit kleineren Spaziergängen wirken sich zudem vorteilhaft bei Kinetose aus. Bei Reisen mit der Bahn sollte man möglichst in Fahrtrichtung sitzen und öfters den Gang auf und ab gehen. Im Flugzeug ist der ruhigste Platz in der Mitte zwischen den Tragflächen zu finden und auf dem Schiff ist der beste Ort an Deck. Während der Reise sollte auf Alkohol, Kaffee, Nikotin und fettes Essen verzichtet werden. Ebenso sollten Gespräche über Reisekrankheit unterbleiben, da allein dies bereits Übelkeit hervorrufen kann. Mit dem Älterwerden nimmt die Neigung zur Reise- oder Seekrankheit ab.
Wurzelknolle - Zingiberis rhizoma


Ingwer gegen Reiseübelkeit ingwerstäbchen

Neben Prokinetika, Antihistaminika und Anticholinergika, die von der Schulmedizin bei Reisekrankheit verschrieben werden, können auch die pflanzlichen Substanzen des Ingwers gut angewendet werden. Mehrere klinische Studien zeigten, dass die Knolle im Vergleich zu einem Scheinpräparat (Placebo) eine sehr gute Wirksamkeit bei der Behandlung und Verhütung der Kinetose wie auch bei postoperativem Erbrechen hat. Ingwer ist seit Ende der achtziger Jahre in Deutschland als Heilpflanze wissenschaftlich anerkannt und wurde 1997 für die Anwendungsgebiete «Verhütung der Symptome von Reisekrankheiten» und «dyspeptische Beschwerden» in das Deutsche Arzneimittelbuch aufgenommen.


Ätherische Öle und Scharfstoffe

Als Droge findet der Wurzelstock (Zingiberis rhizoma) Verwendung. Er enthält ätherische Öle und Scharfstoffe (Phenylalkanone) wie Shogaol und Gingerol, wobei letzteres der Hauptgeschmacksstoff der Wurzel ist. Das Gingerol blockiert im Magen-Darm-Trakt die Rezeptoren des Botenstoffes Serotonin, der bei der Kinetose Übelkeit hervorruft. Zudem ähnelt das Gingerol in seiner chemischen Struktur dem Schmerzmittel Aspirin. Die Scharfstoffe fördern auch die Sekretion des Speichels und des Magen- und Gallensaftes. Sie aktivieren die Wärmerezeptoren in der Magenschleimhaut und kurbeln somit die Darmtätigkeit an. Die ätherischen Öle beruhigen die autonomen Zentren des zentralen Nervensystems. Ingwer gehört daher zu den wirksamen Mitteln bei Reiseübelkeit, Blähungen und auch bei Krämpfen im Darmbereich.
Aber auch kandierter Ingwer eignet sich wunderbar als erste Hilfe gegen die Reiseübelkeit.